Liebe Leute,
heute möchte ich euch ein kleines Update geben, wie es mir in den letzten Tagen ergangen ist.
Dienstag Abend, also am Tag meiner Entlassung, hat Micha extra Nudeln gekocht für mich. Allerdings war ich leider schon nach ca. 7 Nudeln satt. :/
Auch sonst war ich ziemlich k.o. an dem Nachmittag. Ich hatte die vielen Eindrücke, die Autofahrt und die Vorfreude, was alles ziemlich anstrengend sein kann, schlicht und einfach unterschätzt.
Auch heute am dritten Tag zu Hause bin ich immer noch schnell schlapp. Ich soll viel Spazieren gehen. Einmal bis zum Supermarkt und zurück und dann kann ich 2h auf der Couch rum lümmeln. Hoffentlich wird das bald besser.
Ich möchte euch ein neues Update von meinem Tablettendöschen geben. Also wer denkt, dass es weniger Tabletten werden, wenn man aus dem Krankenhaus entlassen wird, der hat sich getäuscht. Dennoch sieht es alles so lustig bunt aus...
Weiterhin möchte ich euch gern den weiteren Ablauf meiner Behandlung kurz erklären. Da natürlicher Weise viele nicht genau wissen, wie die Leukämiebehandlung und die Transplantation von statten geht und so auch schon oft die Frage aufkam, ob jetzt alles vorbei und gut wäre...
Mein Blutbild sieht jetzt wieder recht gut aus. Natürlich sind die Thrombozyten und der HB-Wert noch etwas niedrig, aber das fängt sich in den nächsten Wochen noch. Aber meine Leukos waren bei Entlassung im Normalbereich. Diese Blutzellen wurden also von den Spenderzellen produziert. Ähnlich wie bei einer Organspende kann es aber bis zu einem Jahr und länger nach Transplantation zu Abstoßungsreaktionen kommen. Hier ist es aber anders als bei der Transplantation von Niere oder Herz, wo das Organ abgestoßen wird. Bei mir ist es so, dass mein neues Immunsystem anfangen KÖNNTE, meinen Körper abzustoßen. Es könnte als gegen bspw. meine Niere oder Lunge oder Haut kämpfen. Um dies zu vermeiden, muss ich mind, die ersten 100 Tage nach Transplantation Immunsuppressiva nehmen. Dies sorgt dafür, dass mein neues Immunsystem noch deutlich gebremst und unterdrückt wird. Dies soll, ja vielleicht einfach gesagt, dafür sorgen, dass sich Körper und neues Immunsystem langsam aneinander gewöhnen können. Nachteil des Immunsuppressivas ist es aber somit, dass ich auf dem Papier ein schönes Blutbild habe, aber die Leukos an der kurzen Leine gehalten werden. Ich bin also immer noch wahnsinnig anfällig für Infekte.
Anfangs muss ich jetzt wöchentlich zur Blutkontrolle. Je nach Befinden soll dann zu gegebenem Zeitpunkt langsam das Immunsuppressiva runter genommen werden. Hier werden dann auch immer wieder die Gentests gemacht, da sich das Verhältnis von meinem Immunsystem und Spenderimmunsystem immer wieder ändern kann. Es kann also auch sein, dass ich plötzlich wieder mehr Immunsuppressiva nehmen muss, oder wieder weniger....Ist ein wahnsinnig komplizierter und langer Weg.
Am Mittwoch bin ich das erste mal in der Ambulanz. Ich werde euch abends davon berichten. Bis dahin....:*
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