Mittwoch, 10. April 2019

10.04.2019

Guten Abend liebe Leute,
ich melde mich heute an meinem letzten Abend aus der Klinik bei euch. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich werde morgen entlassen. In den letzten Tagen habe ich Tag für Tag einen kleinen Fortschritt gespürt. Es klappen immer kleine Dinge besser, ich kann schon ziemlich gut mit den Unterarmstützen laufen und komme immer schneller voran. Wenn ich aber in den Spiegel schaue oder in ein Fenster, während ich laufe, dann sieht das schon ganz schön verschärft aus. Also so richtig flüssig läuft das Ganze noch nicht. Aber nicht umsonst sagen die Ärzte, dass man ungefähr sechs bis acht Wochen die Unterarmstützen braucht. Ich habe immer noch bisschen das Gefühl, dass bei manchen Bewegungen ein kleiner Widerstand bzw ein Rafeln im Gelenk stattfindet. Das kann ich ganz schwer beschreiben. Es ist, als würde Sand im Getriebe sein. Das muss ich morgen unbedingt noch mal mit dem Arzt besprechen. Nicht, dass die da drinne irgendwas vergessen haben.;) Die Ärztin bei der heutigen Visite hat gesagt, dass das aber normal sein kann. Immerhin haben die bei der Operation ganz schön stark dort drin rumgewerkelt . Da kann es schon sein, dass irgendwelche Muskeln oder Sehnen einfach noch nicht an dem Platz sind, an dem sie eigentlich sein sollten. Was mir so ganz und gar nicht an den Unterarmstützen gefällt, ist, dass ich einfach keine Hand mehr frei habe. Wie soll ich denn alle meine Dinge transportieren,die ich so sändig von A nach B schleppe? Ich werde mir einfach einen Rucksack um den Hals binden. Das sieht dann so richtig bedeppert aus. ;)
Meine OP Narbe sieht schon ziemlich gut aus. Leider konnte mir die Ärztin heute nicht sagen, ob es nun ein Faden ist, der sich auflöst oder einer, der gezogen werden muss. Irgendwie komisch , dass die das nicht weißt. Ansonsten habe ich die letzten Tage hier ganz gut verbracht. Ich hatte noch zwei neue Zimmernachbarn, die alle einen Tag später entlassen worden. Heute bin ich allein im Zimmer. Ich hoffe das bleibt die Nacht auch so und ich habe noch ein bisschen meine Ruhe. Was mich ein bisschen nervt, ist, dass die Rehaklinik erst Anfang Mai einen Termin für mich frei hat.  Die zwei Wochen muss ich nun mit einer ambulanten Physiotherapie überbrücken. Ich werde höchstwahrscheinlich sogar Hausbesuche bekommen, wie so eine alte Omi. Aber ich komme ja auch nicht gut aus dem Haus raus. Autofahren darf ich höchstwahrscheinlich erst in zwei bis drei Monaten wieder. Das hätte ich auch nicht gedacht, dass das so lange dauert. Morgen bleibe ich noch etwa bis 15 Uhr hier in der Klinik. Eigentlich dürfte ich schon vormittags gehen, aber die Physiotherapie hat mich gefragt, ob ich noch ein bisschen länger bleibe, weil mittags eine Schülerin ihre Prüfung an mir machen soll. Da hier nur viele Omis und Opis liegen, die in dem paar Tage nach der OP noch nicht so fit sind, hat sie sich total gefreut, dass ich mich zur Verfügung stelle. Da hat es die Schülerin auch ein bisschen einfacher.

Bald berichten meine neue Hüfte und ich unsere ersten Eindrücke von zu Hause.

Ich grüße euch ganz lieb!


Samstag, 6. April 2019

06.04.2019

Halli  hallo liebe Leute,

außerplanmäßig melde ich mich heute mal bei euch. Ich liege seit dem 4. April im Krankenhaus. Um halb 7 musste ich mich drin melden und halb 9 hatte ich schon mein neues Hüftgelenk drin. Ich habe nun einen Schaft aus Titan, der in den Oberschenkelknochen geschlagen wurde. Da dran ist eine Keramikkugel. Die Hüftpfanne wurde mit einem Kunststoff ausgekleidet. Da drin bewegt sich nun die Kugel.  Ich bekomme noch recht starke Schmerzmittel. Ein bisschen Novalgin, was sicherlich viele von euch kennen und ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide.
An sich tut mir das Bein aktuell mehr weh, als vorneweg.  🤢 Aber ich denke mal, dass das bei solch einem Eingriff normal ist.
Die Station, auf der ich liege, ist ganz in Ordnung.  Die meisten Schwestern sind lieb. Gestern Abend war ich nur ziemlich irritiert. Ich kann ja nun nicht aus dem Bett und fragte abends, ob mir die Schwester mal mein Zahnputzzeug ans Bett bringen könnte.  Da sagte sie tatsächlich: "Eigentlich haben wir für sowas hier keine Zeit, aber weil die Schwester gestern damit angefangen habe, mache sie es heute ausnahmsweise noch einmal.". In solchen Situationen wünsche ich mir dann manchmal,  dass solche Menschen auch mal in eine hilflose Situation kommen müssten, um mal nachzufühlen, wie sich das 'von anderen abhängig sein', anfühlt.
Naja und heute Abend hat sich die besagte Schwester auch noch bei den Tabletten total vertan. Ich frage ja nun immer nach, was in meinem Becherchen ist. Nicht,  dass es wie bei Schneewittchen wird. ;) Es war noch eine Tablette von früh drin. Sie versicherte mir, dass sie in meinem Medikamentenplan früh und abends gesetzt ist. Ich kenne doch aber meinen Plan. Da ist sie nochmal gucken gegangen und hat die Tablette dann einfach wieder raus genommen.  Und das fehlende Schmerzmittel hat sie im zweiten Anlauf dann ergänzt. 
Ich will ja echt nicht immer kontrollieren und nachfragen und ich denke auch nicht, dass ich soooo ein komplizierter Patient bin. Aber wenn man sieht, wie viele Fehler passieren, graut es einen echt. Viele nehmen vielleicht einfach nur die Tabletten und schwubs, viel zu viele oder was ganz anderes gegessen.

Hier seht ihr ein Bild von meinem Bein. Das orangene Desinfektionsmittel ist schon bisschen ab. Aufstehen klappt schon, aber vorwärts bewegen ist echt kompliziert. Das hatte ich echt unterschätzt.
Ich halte euch auf dem Laufenden.


Mein Bein fühlt sich aktuell total schwer an und ich spüre absolut keinen Muskel mehr.
Aber ich habe GELBE Krüken bekommen.  :D Wenn das nicht motiviert.

Bis später!!!